Nordhorn. Im Lokalteil ihrer Ausgabe vom Montag, 27. Februar 2012 berichtete die in Nordhorn ansässige Tageszeitung "Grafschafter Nachrichten" ausführlich zum Jubiläumsjahr der Neuapostolischen Kirche in Nordhorn.
Mit ausdrücklicher Genehmigung der "Grafschafter Nachrichten", für die wir uns herzlich bedanken, zitieren wir nachfolgend den Bericht:
"Was früh gepflanzt wird, hält ein Leben lang"
Zum 100-jährigen Bestehen plant die neuapostolische Kirche in Nordhorn viele Aktivitäten
Die neuapostolische Kirche Nordhorn blickt zurück auf eine 100-jährige Geschichte. Zum Jubiläum ist eine Vielzahl an Aktivitäten geplant, mit denen die Gemeinde ihr langjähriges Bestehen feiert.
Von Christina Koormann
Nordhorn. Der Vorsteher der Gemeinde Nordhorn-Blanke Albert Dues und Paul Rosowski, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit der neuapostolischen Kirche (NAK) Nordhorn, sind im Jubiläumsjahr 2012 zwei von insgesamt 532 neuapostolischen Grafschafter Christen. 15 Ehrenamtliche betreuen die beiden Gemeinden Nordhorn-Blanke und Nordhorn-Mitte, die am Ende des Jahres zusammengeführt werden sollen. "So kommen wir uns noch näher", sagt Albert Dues, der seit 1997 das Amt des Gemeindevorstehers in Nordhorn-Blanke bekleidet. Zuvor feiern die Gemeinden das hundertjährige Jubiläum der NAK Nordhorn.
Niederländische Priester hielten am ersten Mai 1912 den ersten Gottesdienst in der Nordhorner Aarninkstraße bei der Familie Hemeltjen.
Ab 1915 versammelten sich die Mitglieder im Haus der Familie Slaghuis in der Bogenstraße. Bis 1920 betreuten die niederländischen Amtsträger die anfänglichen 13 Mitglieder und erhielten eigens zu diesem Zweck während des Ersten Weltkrieges ein Visum. Nach Kriegsende gehörte die Gemeinde zum Bezirk Osnabrück, ist heute allerdings Teil der NAK in Nordrhein-Westfalen.
Die Gemeinde Nordhorn erhielt ihre ersten eigenen Amtsträger im Jahr 1920 -- neue Räumlichkeiten wurden zeitgleich in der damaligen Gastwirtschaft Balder (später Nyhoegen) angemietet. "Aufgrund der stetig wachsenden Mitgliederzahl war das jedoch auch nur eine Lösung auf Zeit", erklärt Paul Rosowski. Die Kirche am Stadtring wurde im November 1927 eingeweiht.
Einen besonders hohen Stellenwert nimmt in der NAK insgesamt wie auch in den Nordhorner Gemeinden die Kirchenmusik ein, sie prägt vor allem die Gottesdienste. Bereits im Winter 1913 wurde der erste Gemeindechor gegründet. "Kirchenmusik findet in der neuapostolischen Kirche auch in dem Bewusstsein statt, dass sie ihre Wurzeln in der geschichtlichen Tradition hat", erklärt Albert Dues. Gerade die Kirchenmusik könne ein wertvolles Bindeglied zwischen Menschen unterschiedlicher Glaubensbekenntnisse sein, so die Vertreter.
Von der NS-Regierung im Zweiten Weltkrieg wurde verlangt, dass am ersten Mai alle Musikkapellen an einem Marsch durch die Nordhorner Straßen teilnehmen sollten. Da die Kirchenleitung und Chorleiter Jan-Hindrik Harms dies ablehnten, wurde der Chor von den Nationalsozialisten aufgelöst. "Der Zweite Weltkrieg war eine sehr schwere Zeit für die Gemeinde", erzählt Albert Dues. "Viele Mitarbeiter waren im Krieg und es gab Probleme, die Gemeinde zu versorgen." Die neuapostolische Kirche vertrat schon immer den Grundsatz, sich politisch neutral zu verhalten. "Kirche und Politik sind zwei verschiedene Dinge", so Rosowski.
Die Zahl der neuapostolischen Christen in der Grafschaft stieg.
Niedergrafschafter erhielten in Neuenhaus ihr eigenes Gotteshaus. 1971 entstand in Nordhorn eine zweite Kirche im Stadtteil Blanke am Gildehauser Weg. Das Gebäude am Frensdorfer Ring, in dem die Gemeinde Nordhorn-Mitte bis heute ihr Zuhause hat, wurde 1982 bezogen.
Nach einem festlichen Wochenende zum 80-jährigen Bestehen der Gemeinde vor 20 Jahren blickt die NAK Nordhorn nun zurück auf eine 100-jährige Geschichte. Doch es wird auch nach vorne geschaut: "Es tut sich einiges bei uns", freut sich Albert Dues. Besonders wichtig ist den Vertretern der Gemeinde das Angebot für Jugendliche. "Wir legen viel Wert darauf, dass die jungen Menschen aus unserer Gemeinde genügend Möglichkeiten bekommen, sich zu treffen und sich mit einbringen können", betont Paul Rosowski.
"Was wir uns natürlich für unsere Gemeinde wünschen, ist Beständigkeit", sagt Albert Dues. "Überall werden die Gemeinden kleiner, wenige junge Menschen kommen nach. Wenn unsere Mitglieder weiter aktiv bleiben, haben wir viel Bewegung in unserer Gemeinde." Im Kinderspielkreis werden auch die Kleinsten schon früh in die Gemeinde eingeführt: "Was früh gepflanzt wird, bleibt ein Leben lang."
"Das Allerwichtigste ist, den Glauben zu stärken, Seelsorge zu tätigen und für die Mitglieder da zu sein", so Albert Dues. Die neuapostolische Kirche finanziert sich komplett durch Spendengelder, alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich tätig. Dues, der mit Gemeindevorsteher Frank Klatt aus Nordhorn-Mitte im gleichen Amt tätig ist, betont: "Hinter unser Tätigkeit steckt viel Herz, man wird dazu berufen, um für andere da zu sein."
Programm
Für das Jubiläumsjahr 2012 sind zahlreiche Veranstaltungen geplant.
Schon am 4. März um 18 Uhr wird ein Projektchor das "Vater unser" in Liedern vortragen, ein Spieleteam triff sich am 15. März zwischen 15 und 17 Uhr, und am 13. und 14. April findet die Spendenaktion "Eins mehr -- Danke sehr" für die Tafel Nordhorn statt.
Auf den "Tag der offenen Tür" am 7. Juli folgt am 8. Juli der Jubiläumsgottesdienst mit Apostel Walter Schorr und vielen Gästen, unter anderem Vertretern der Neuapostolischen Kirche Reichenbach. Weiter geht es vom 24. bis 26. August mit einem Chorwochenende von Wolf Rüdiger Spieler und einem Abschlusskonzert sowie einem Auftritt des Frauenchors Hamburg am achten September fortgesetzt. Am 14. Oktober zeigt die NAK Nordhorn das Kindermusical "Wir feiern ein Fest" von J. Rieger und feiert am 21. Oktober mit Bezirksapostel Armin Brinkmann, dem Präsidenten der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen, einen Gottesdienst.
Das Adventssingen am 16. Dezember schließt das Programm ab.
Quelle: Grafschafter Nachrichten vom 27. Februar 2012
Autorin: Christina Koormann
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