Münster/Dorsten. Seit Mittwoch, 26. Februar, hat der Kirchenbezirk Münster einen neuen Bezirksevangelisten. Bezirksapostel Rainer Storck ordinierte den bisherigen Hirten Michael Nehrke in einem Gottesdienst in der Gemeinde Dorsten zum Bezirksevangelisten.
Über diese Veränderung hatte der Vorgänger des Bezirksapostels, Armin Brinkmann, die Mitglieder der Kirchenbezirke Münster und Dinslaken vor einigen Wochen mit einem Rundschreiben informiert.
Einen ausführlichen Bericht zum Gottesdienst vom 26. Februar in Dorsten finden Sie auf der Internetseite der Gebietskirche Nordrhein-Westfalen.
Die Internetredaktion hatte die Möglichkeit, mit dem neuen Bezirksevangelisten ein kurzes Interview zu führen.
Redaktion: Zunächst wünschen wir Ihnen Gottes Segen und alles Gute für Ihren neuen Amtsauftrag und einen guten Start im Bezirk Münster. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für dieses Interview nehmen.
BE Nehrke: Herzlichen Dank für die guten Wünsche und es war für mich fast selbstverständlich, mich über den Weg dieses Interviews den Geschwistern und Brüdern im Bezirk Münster kurz vorzustellen.
Red.: „Vorstellen“, das ist ein gutes Stichwort. Geben Sie uns doch bitte einige Informationen zu Ihrer Person.
Gerne. Ich heiße Michael Nehrke und bin 53 Jahre alt. Seit 1986 bin ich mit meiner Frau Rita verheiratet. Wir haben zwei Söhne, Stefan 24 Jahre alt und Oliver 23 Jahre alt. Beide dienen als Diakone in der Gemeinde Dorsten. Als Verwaltungsangestellter arbeite ich in der Gemeindeverwaltung Heiden als Systemadministrator und vertrete die Standesbeamtin.
Am 15.12.1983 ordinierte mich Apostel Hermann Magney in meinen ersten Amtsauftrag als Unterdiakon für die Gemeinde Haltern am See.
Red.: In welchen kirchlichen Ämtern und Beauftragungen waren Sie bis jetzt im Bezirk Dinslaken tätig?
Nachdem meine Frau und ich aus beruflichen Gründen nach Heiden verzogen, besuchten wir die Gottesdienste in der Gemeinde Borken. Dort wurde ich am 3. November 1988 durch Apostel Friedrich Wömpner zum Diakon und am 17. März1994 zum Priester für die Gemeinde Borken ordiniert. Insgesamt habe ich 23 Jahre in der Gemeinde Borken als Diakon und Priester gearbeitet. Apostel Rainer Storck hat mich dann am 3. Oktober 2010 als Hirte ordiniert und als Vorsteher für die fusionierte Gemeinde Dorsten beauftragt. Schon in Haltern am See und dann auch in Borken war ich als Organist und Dirigent tätig und seit 2005 habe ich den Bezirksseniorenchor geleitet.
Red.: Was bedeutet vor dem Hintergrund Ihrer langen Amtstätigkeit für Sie ganz grundsätzlich die Mitarbeit in unserer Kirche?
Für mich ist das das Werk Gottes. Die Mitarbeit in unserer Kirche bedeutet für mich, einen Beitrag zur Vollendung zu leisten. Jeder an dem Platz, wo ihn der liebe Gott hingestellt hat und mit den Gaben die ihm der allmächtige Gott geschenkt hat.
Red.: Wann wurde Ihnen die Frage nach ihrer Bereitschaft gestellt, ob Sie als Bezirksevangelist im Bezirk Münster tätig sein wollen, und wer hat Ihnen diese Frage gestellt?
Das kann ich Ihnen ganz genau sagen. Die Frage nach der Bereitschaft, eine neue Aufgabe zu übernehmen, wurde mir am 14. Januar 2014 gestellt. Mein Bezirksältester rief mich ein paar Tage zuvor an und kündigte seinen Besuch an. Er sagte mir, er komme nicht allein. „Ich bringe Apostel Schorr mit.“ Das hat mich überrascht aber auch sehr gefreut. Einen Seelsorgebesuch mit dem Apostel hatte ich noch nicht erlebt. Nachdem der Apostel sich nach unserem Befinden erkundigt hatte, stellte er die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, als Bezirksevangelist im Bezirk Münster tätig zu sein.
Red.: Was haben Sie spontan gedacht?
Solch eine Frage habe ich nicht erwartet. Spontan dachte ich, das kann ich nicht, da bin ich nicht der Richtige.
Red.: Nun sind Sie doch Bezirksevangelist. Wie werden Sie sich also selbst und Ihre Arbeit organisieren, wie oft werden Sie im Bezirk präsent sein?
Die Aufgabe ist noch so neu für mich, dass es sich zeigen muss, wie ich mich selbst und die Arbeit als Bezirksevangelist organisiere. Da gilt es auch, sich mit dem Bezirksvorsteher, Bischof Eberle und dem Bezirksevangelisten Krafft abzustimmen. Es wird einiges an administrativen Aufgaben auf mich zu kommen, die ich zu Hause erledigen werde. In der Seelsorge geht es nur im persönlichen Kontakt und im persönlichen Gespräch vor Ort. Das heißt auch, dass ich so oft es geht im Bezirk sein werde.
Red.: Was bedeutet für Sie „Seelsorge“ und wie werden die Geschwister im Bezirk Münster Ihre Seelsorge wahrnehmen?
Seelsorge bedeutet für mich, mit den Weinenden zu weinen und sich mit den Freudigen zu freuen. Die Traurigen aufzubauen und zu ermuntern. Seelsorge bedeutet für mich, mit den Geschwistern zu beten und für sie zu beten, damit sie ihren Gott erleben. Seelsorge heißt aber auch, Gott, Jesus Christus und das Apostelamt in ihre Herzen einzubauen. Die Geschwister sollen wahrnehmen, dass ich Bruder unter Geschwistern bin, dass ich ihre Empfindungen wahrnehme und darauf reagiere. Die Geschwister sollen erleben, dass ich mit meinen Seelsorgern eins bin und in der absoluten treuen Nachfolge stehe. Sie sollen erleben, dass ich immer in enger Abstimmung mit meinen Segensträgern arbeite.
Red.: Was wünschen Sie sich von den Geschwistern und den Amtsträgern im Bezirk Münster, und was dürfen diese von Ihnen erwarten?
Von den Geschwistern und den Amtsträgern wünsche ich mir, dass sie mich als ihren Glaubensbruder annehmen. Ich wünsche mir, dass wir gemeinsam in der Nachfolge stehen und das Ziel unseres Glaubens, die Wiederkunft Jesu zur Heimholung der Braut, erreichen. Von den Amtsträgern wünsche ich mir insbesondere eine brüderliche Zusammenarbeit.
Von mir dürfen die Geschwister und die Amtsbrüder erwarten, dass ich für sie da bin und eine ganz enge Verbindung zu meinen Seelsorgern habe. Ich will mitten in den Gemeinden und den Amtsbrüderkreisen sein.
Red.: Wenn trotz Ihrer beruflichen Verpflichtungen und Ihrer Arbeit in der Kirche Freizeit bleibt, was machen Sie dann?
So ganz viel Freizeit hatte ich bisher nicht gehabt und das wird wohl noch etwas weniger werden. Mit meiner Frau bin ich gerne mit dem Fahrrad unterwegs und gehe nach Möglichkeit einmal in der Woche ins Fitnessstudio. Ansonsten höre ich gerne unsere Kirchenmusik. Besonders gefallen mir afrikanische Chöre.
Red.: Bezirksevangelist Nehrke, vielen Dank für das Gespräch.
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