Schüttorf. Am Silvesternachmittag 2013 hielt Apostel Walter Schorr aus Münster den letzten Gottesdienst in der Gemeinde Schüttorf. Anlass seines Besuchs in Begleitung von Bischof Michael Eberle war die Schließung der Gemeinde.
Einen ganz besonderen Gottesdienst erlebten über 70 Teilnehmer am 31. Dezember 2013 in Schüttorf. Eingeladen zu diesem letzten Gottesdienst in der kleinen Kirche in der Breslauer Straße war die Gemeinde Lingen sowie die Vorsteher einiger Gemeinden des Kirchenbezirks Münster.
51 Jahre – Chronik der Gemeinde
Apostel Schorr stellte den Gottesdienst unter das Bibelwort aus Römer 8, 38-39:
"Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“.
Nach Aufforderung durch den Apostel trat Evangelist Frank Klatt, Vorsteher der Gemeinde Schüttorf, an den Altar, um durch das Verlesen einer Chronik an 51 Jahre Gemeindegeschichte zu erinnern.
"Dankbarer Rückblick, freudiger Einblick, mutiger Ausblick"
Als spezielles Bibelwort im Hinblick auf die bevorstehende Gemeindeschließung richtete Apostel Schorr den 6. Vers aus Philipper 1 an die Gemeinde: "Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.".
Einen besonderen Schwerpunkt legte er in seiner Predigt auf die Lebendigkeit der Gemeinde, vor der man sich in Ehrfurcht verneigen könne. Ungeachtet der Tatsache, dass sie die kleinste Gemeinde im Bezirk gewesen sei, zeichnete sie sich immer durch ein dynamisches und liebevolles Miteinander aus.
Der Apostel betonte, dass "keiner mit leeren Händen in die neue Gemeinde" komme. Dabei rief er die Mitglieder dazu auf, den "Gemeindeschatz“, den ein Jeder im Herzen trage, zu bewahren und in den zukünftigen Gemeinden wieder einzubringen.
Der Gemeindeschatz soll wachsen
Insbesondere im Hinblick auf die anstehende Gemeindeschließung riet er dazu, weiterhin ein liebevolles Miteinander anzustreben. Den Abschlussgottesdienst stellte er unter das Motto "Dankbarer Rückblick, freudiger Einblick, mutiger Ausblick".
Evangelist Frank Klatt unterstrich in seinem Wortbeitrag die Gedanken des Apostels. Zurückblickend auf neun Jahre als Vorsteher in Schüttorf, wies er insbesondere darauf hin, dass der Gemeindeschatz in der neuen Gemeinde weiter wachsen solle.
Nach den Predigtbeiträgen feierte die Gemeinde zusammen Heiliges Abendmahl.
Weichenstellung für die Zukunft und Profanierung
Anschließend entband Apostel Schorr den Evangelisten Klatt von seinem Auftrag als Vorsteher der Gemeinde Schüttorf. Er wird wie bisher auch weiterhin als Vorsteher in der Nachbargemeinde Nordhorn tätig sein.
Die Diakone Robert Kilian und Patrick Stahnke bestätigte der Apostel für die Gemeinden Rheine bzw. Greven-Reckenfeld in ihrem Amtsauftrag. Diakon Hans Meier wurde nach 20-jähriger Amtstätigkeit und Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt.
Zum Ende des Gottesdienstes spendete Apostel Schorr nach Gebet den Schlusssegen und profanierte anschließend das Kirchengebäude.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch den Gemeindechor.
Langfristige Entwicklung
Die Neuapostolische Gemeinde in Schüttorf wurde 1962 gegründet. 2012 wurde das 50-jährige Jubiläum gefeiert.
Durch die demographische Entwicklung war die Gemeinde in den letzten Jahren immer kleiner geworden, so dass schließlich häufiger Unterstützung aus den Nachbargemeinden erforderlich wurde.
Die Neuapostolische Kirche trägt dieser deutschlandweiten Entwicklung Rechnung und legt Gemeinden zusammen. Erst vor einem Jahr hatten die beiden Gemeinden Nordhorn-Blanke und Nordhorn-Mitte fusioniert.
Die Mitglieder der Gemeinde Schüttorf werden zukünftig die Gottesdienste in den Nachbargemeinden Nordhorn, Gronau, Greven-Reckenfeld, Rheine und Lingen besuchen.
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