Mehr als 500 Gemeinden hatten sich am Internationalen Kirchentag (IKT) in München vom 6. bis 8. Juli 2014 an der Aktion „Meine Gemeinde im Schuhkarton“ beteiligt. Es dauerte über zwei Jahre, bis ein erstes Treffen zwischen der Münsteraner und der „Schuhkarton-Gemeinde“ in Berlin-Weißensee stattfinden konnte.
Wie in der Zeitschrift Unsere Familie 5/2015 berichtet wurde, stand hinter der „Gemeinde im Schuhkarton“ eine ungewöhnliche Aktion, die dazu beitragen sollte, dass der IKT über die drei Veranstaltungstage hinaus nachwirkt. Jede an der Aktion teilnehmende Gemeinde hatte die Aufgabe, einen Schuhkarton mit dem zu befüllen, was die jeweilige Gemeinde charakterisiert oder symbolisiert. Kinder, Jugendliche, Amtsträger oder Senioren – alle konnten ihre Ideen einbringen. Schließlich wurde ein Gemeindemitglied beauftragt, den Schuhkarton am dafür eingerichteten Stand auf dem IKT abzugeben und außerdem den Karton einer anderen Gemeinde mitnehmen. Dabei fiel die Wahl auf den Schuhkarton der Gemeinde Berlin-Weißensee. Eine Delegation von 30 Gemeindemitgliedern aus Münster und Greven machte sich am Freitag, den 28. Oktober mit dem Bus auf den Weg nach Weißensee, um die Münsteraner Partnergemeinde zu besuchen. Seine persönlichen Eindrücke von dieser Reise hat uns Jannik geschildert.
Persönliche Eindrücke vom Besuch in Berlin-Weißensee
„Während die Teilnehmer überwiegend in einem Hotel untergebracht waren, hatten Weißenseer Gemeindemitglieder einen Teil der Gruppe privat eingeladen.
Am Samstagmorgen wurden wir von den Weißenseer Gemeindemitgliedern in ihrer Kirche in der Gartenstraße 37 herzlich willkommen geheißen. Anschließend erlebten wir unter der Leitung von unserem Priester Heiko Perlitz eine individuelle und einmalige Stadtführung, die selbst für die alteingesessenen Weißenseer noch viel Neues bot. Neben den bekannten Touristenattraktionen wie das Brandenburger Tor, der Reichstag oder der „Alex“ (Alexanderplatz) legte unser Busfahrer auch einen kurzen Halt an der Gedenkstätte des Deutschen Widerstandes (ehemaliges Oberkommando des Heeres) in der Staufenbergstraße sowie am Ehrenmal der Bundeswehr in der Hildebrandtstraße ein. Eine gute Gelegenheit, der Todesopfer an der ehemaligen Berliner Mauer zu gedenken, bot ein Besuch des Gedenkstättengeländes an der Bernauer Straße mit u.a. dem Fenster des Gedenkens, das die Porträts der Mauer-Todesopfer zeigt.
Nach einer gemeinsamen Kaffeepause in der Weißenseer Kirche konnten die Teilnehmer in kleinen Gruppen Berlin erkunden. Zu einem gemeinsamen Abendessen trafen sich dann Münsteraner und Weißenseer passender Weise im Restaurant „Die 12 Apostel“.
Den Höhepunkt des Besuchs bildete der gemeinsame Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Weißenseer Kirche. Unterstützt von einem großen Chor, in dem auch die Münsteraner Sänger mitwirken durften, wurden wir von den Berliner Amtsträgern, dem Evangelisten Possin und weiteren Priestern, in schöner Weise auf den Gottesdienst für die Entschlafenen am 6. November vorbereitet.
Viele neue Kontaktmöglichkeiten sowie interessante Gespräche gab es für alle nach dem Gottesdienst beim anschließenden „Berliner Buffet“. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied sowie dem obligatorischen Erinnerungsfoto bedankten wir uns abschließend bei unseren Gastgebern für die außerordentliche Gastfreundschaft mit einem Geschenkkorb, der allerlei Münsteraner Spezialitäten enthielt.
Mit Dankbarkeit für das schöne Wochenende, aber auch Traurigkeit, dass schon wieder alles vorbei war sowie mit Vorfreude auf ein Wiedersehen in Münster verließen wir Berlin am frühen Sonntagnachmittag.
Liebe Gemeinde Weißensee, ihr seid herzlich nach Münster eingeladen, vergesst eure Fahrradhelme nicht!“
© Bezirk Münster